Um den zusätzlichen Bedarf an Sturmgewehren infolge des geplanten Ausbaus der Bundeswehr abzudecken, soll die Beschaffung dieser Waffen deutlich ausgeweitet werden. Geplant ist, bestehende Verträge so anzupassen, dass künftig bis zu 250.000 Gewehre inklusive Optiken und Laser-Licht-Module verfügbar gemacht werden können. Etwa die Hälfte dieser Menge soll verbindlich beauftragt werden. Entsprechende Vorlagen zur Finanzierung sollen in den kommenden Wochen dem Bundestag zur Genehmigung vorgelegt werden. Langfristig könnte der Bedarf sogar auf über 500.000 Systeme steigen, da auch Reservisten und Heimatschutzkräfte mit den neuen Waffen ausgestattet werden sollen.

Bereits im Januar 2023 wurde ein Vertrag mit dem Hersteller Heckler & Koch über die Lieferung des neuen Sturmgewehrs auf Basis des HK416 A8 – das bei der Bundeswehr als G95A1 eingeführt wird – geschlossen. Dieser Rahmenvertrag sieht insgesamt 118.718 Waffen vor. Erste Lieferungen haben bereits stattgefunden. Parallel dazu wurde bereits 2021 eine Vereinbarung mit einer Tochterfirma von Rheinmetall über die Lieferung von etwa 130.000 Laser-Licht-Modulen geschlossen.

Auch für die Zieloptik existiert ein Vertrag mit einem anderen Unternehmen, der die Lieferung von knapp 108.000 Kampfsichtgeräten des Typs ELCAN Specter DR 1-4x umfasst. Allerdings hat sich im praktischen Einsatz gezeigt, dass diese Zieloptik nicht alle taktischen Anforderungen erfüllt – insbesondere was die Nachttauglichkeit und Kompatibilität mit vorhandener Ausrüstung betrifft.

Um diese Schwäche zu kompensieren, plant die Bundeswehr die zusätzliche Beschaffung eines bewährten Rotpunktvisiers, das bereits erfolgreich im Zusammenhang mit einer anderen Waffenausstattung getestet wurde. Dabei handelt es sich um das Modell ACRO P2 eines schwedischen Herstellers. Die Beschaffungsmenge soll sich an der Anzahl der ursprünglich geplanten Hauptvisiere orientieren. Eine erneute Prüfung durch Truppeneinsätze ist momentan nicht vorgesehen.

Bild: Bundeswehr/KSK