Wie der Sicherheitsblog Augen geradeaus! berichtet wird zum ersten Mal eine Kaserne nach einem gefallenen Bundeswehrsoldaten bennant. Die Emmich-Cambrai-Kaserne in Hannover, Sitz der Feldjäger-Schule der Streitkräfte, wird am 28. Mai den neuen Namen Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne erhalten. Die Kaserne wird nach dem 31-jährigen Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein benannt. Langenstein, aus dem Feldjägerbataillon 152 Hannover, war am 28. Mai 2011 gefallen, als bei einem Treffen des damaligen deutschen ISAF-Regionalkommandeurs Generalmajor Markus Kneip mit hochranggigen afghanischen Behördenvertretern in der nordafghanischen Stadt Taloqan eine ferngesteuerte Bombe gezündet wurde. Er leitete das Close Protection Team von Generalmajor Markus Kneip. Neben Hauptfeldwebel Langenstein fiel auch Major Thomas Tholi. Tholi war der militärische Berater Kneips. Fünf weitere Soldaten wurden teilweise schwer verwundet, darunter auch Kneip selbst. Langenstein ist der erste Feldjäger der bei einem Auslandseinsatz gefallen ist. In Absprache mit der Stadt Hannover hat die Bundeswehr den Namen ausgewählt. Die Familie des gefallenen Feldjägers hatte im Vorfeld ihre Zustimmung gegeben.

Gebäude 14 der Emmich-Cambrai-Kaserne in Hannover, aufgenommen am Tag der Bundeswehr 2015. Sitz von Schulstab, Schulkommandeur und Personalrat der Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr.
Bild: Tim Rademacher

Im Nachhinein würde bekannt, dass der Anschlag nicht den ISAF Soldaten gelten sollte, sondern dem afghanischen General Daoud Daoud, der zu diesem Zeitpunkt Polizeichef für Nordafghanistan war – er kam beim Anschlag ebenfalls ums Leben.

Der bisherige Namensgeber der Kaserne ist nicht auf eine Person aus dem Zweiten Weltkrieg zuückzuführen, sondern liegt noch im Ersten Weltkrieg. Der Name erinnert sowohl an den preußischen General Otto von Emmich als auch von deutschen Truppen im Ersten Weltkrieg besetzte französische Stadt Cambrai.