Die Division Schnelle Kräfte trainiert regelmäßig für den Fall, dass die Sicherheit deutscher Staatsbürger im Ausland aufgrund einer instabilen politischen Lage so massiv gefährdet ist, dass ihre sofortige Evakuierung unumgänglich wird. Das jährlich stattfindende Übungsszenario „Schneller Adler“ bildet einen Schwerpunkt jener Bemühungen und endete am 14. September.
Kombinierte See- und Luftevakuierung bei der Übung Schneller Adler 2018
Die DSK starteten das diesjährige Szenario auf Anweisung ihres Kommandeurs, Generalmajor Andreas Marlow (55), planmäßig am 3. September, welches die Durchführung von Luftlandeoperationen sowie umfangreiche Evakuierungen auf dem Luft- und Seeweg beinhalteten. Dabei folgte das Szenario einem wendungsreichen Drehbuch: In den ersten Tagen konnten die zu Evakuierenden die Sammelpunkte noch eigenständig erreichen und von dort nach Deutschland ausgeflogen werden. Ab dem 10 .September verschärfte sich die Gesamtlage allerdings zusehends, sodass nun Fallschirmjägereinheiten benötigt wurden. Dazu überflogen jeweils zwei Transall C-160 Transportflugzeuge in drei aufeinanderfolgenden Wellen die Landezone und setzten insgesamt 120 Soldaten in der Nähe des Flugplatzes ab. Oberstleutnant André Forkert, der Pressestabsoffizier der DSK, erachtete die Phase des Anlandens als „die mit Abstand gefährlichste des gesamten Einsatzes“. Schließlich tendiere die Möglichkeit, sich bei feindlichem Beschuss in der Luft zu verteidigen „nahe null. Daher sind bei diesem Schritt sorgfältigste Planung und die volle Konzentration aller Beteiligten unerlässlich. So bildet die Luftlandeoperation auch das Highlight unserer diesjährigen Übung.“
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1.500 Soldaten und Soldatinnen sowie 200 Laiendarsteller im Einsatz
Die Operation stand zwar unter dem Kommando der DSK, setzte zur erfolgreichen Umsetzung allerdings die Zusammenarbeit mehrerer Truppenteile voraus. So waren auch zahlreiche Kräfte der Luftwaffe und Marine vor Ort, womit insgesamt 1.500 Soldaten und Soldatinnen im Einsatz waren, um über 200 Zivilisten aus akuter Not zu evakuieren. Dazu gesellten sich noch zahlreiche zivile Helfer, die sich unter anderem für die Planung der Medientage verantwortlich zeichneten. So konnte sich General Zorn (58), der Generalinspekteur der Bundeswehr, am 10. September persönlich von den Fähigkeiten seiner ehemaligen Einheit überzeugen: Die in Seedorf stationierten Fallschirmjäger sicherten nach ihrer Landung das Umfeld des Flughafens von Borstel, der laut Drehbuch den Evakuierungspunkt im fiktiven Krisenland Aquilianien repräsentierte.
Dort hatten sich bereits über 200 Zivilisten versammelt, die jederzeit mit dem Angriff der Aufständischen rechneten und daher entsprechend beunruhigt waren. Die Abläufe zwischen den einzelnen Kommandosoldaten erwiesen sich aber stabil genug, um die Darsteller inklusive ihres Gepäcks zügig zu überprüfen und an Bord zu schaffen. Eine besondere Herausforderung stellten dabei Menschen mit Kreislaufproblemen sowie ein anwesender Rollstuhlfahrer dar. Im weiteren Verlauf des Manövers folgte die schnelle Luftevakuierung der Zivilisten, für deren sicheren Ablauf sich die DSK-Einheiten verantwortlich zeichneten, woraufhin sich das Szenario seinem Ende näherte, indem weitere Truppen und Material angeliefert wurden.
Divisionskommandeur Marlow: „Schneller Adler ist als voller Erfolg zu werten.“
Wie bereits in den vorangegangenen Jahren praktiziert, lag der Fokus der öffentlichen Wahrnehmung auf den Tagen des Manövers, an denen das Drehbuch Feindkontakt vorsah. Neben der schon thematisierten Luftlandeoperation am 14. September in Lehnin betraf dies die Seeevakuierung am 5. September in Rostock sowie die Luftevakuierung vom 10. September, welche in Stendal durchgeführt wurde. Jene drei Ereignisse waren folglich als Medientage ausgelobt worden, da in der verbleibenden Zeitspanne weitgehend logistische Aktivitäten durchgeführt wurden. Neben den Journalisten und Schaulustigen dürfte sich der Schnelle Adler auch 2018 wieder des gesteigerten Interesseses des Generalinspekteurs sicher sein. So wählte General Zorn den Tag der Luftevakuierung, um die Spezialtruppen persönlich in Augenschein zu nehmen. Dazu wurde er von Generalmajor Marlow zunächst ausführlich mit Informationen über die aktuelle Lage versorgt, welche sichtlich die Zustimmung des ehemaligen Kommandeurs der DSK fand. Nach dem Abschluss der Übungseinheit widmete sich der Generalinspekteur dem Austausch mit den Soldaten und Soldatinnen, um die Visite schließlich in einer Fragerunde mit den anwesenden Medienvertretern ausklingen zu lassen. In dessen Rahmen fand Zorn lobende Worte für die Leistung der an der Übung teilnehmenden Kameraden und äußerte seine Freude über „den Anblick der Fallschirmjäger am Himmel.
Das sind die Momente, auf die die Truppe das ganze Jahr hinarbeitet. Wenn dann alles so reibungslos verläuft, darf man schon stolz auf die eigene Leistung sein.“ Divisionskommandeur Marlow, der im Rahmen des Besuches das Wappens des Generalinspekteurs der Bundeswehr überreicht bekam, zog ähnliche Schlüsse: „Der Besuch des Generalinspekteurs verdeutlicht den Soldatinnen und Soldaten noch einmal nachhaltig, wie wichtig ihre Mission ist.“ Darüber hinaus sei es angesichts mehrerer globalen Krisenherde „entscheidend, dass die militärische Führung starke Präsenz bei der Truppe zeigt. So bin ich über die Erkenntnisse des Schnellen Adlers von 2018 hocherfreut“
Mehr Bilder gibt es auf den Profilen der Bundeswehr in den sozialen Medien.
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